Mittwoch, 30. April 2008

Von Bad Saulgau bis Herbertingen (14. Etappe)

Ca. 11 km in 3 Stunden bei 8-10 Grad, Sonne, 18.4.2008 Landkreis: Biberach, Sigmaringen Übernachtung : Gasthof Spitaltor in Bad Saulgau



Durchs Industriegebiet Richtung Norden stößt man auf den Mühlenweg, wo drei oder vier Mühlen, teilweise wunderschön restauriert, an dem Flüsschen Schwarzach liegen. Im Ort Schwarzach bietet mir eine Bäuerin an, mich mitzunehmen. Aber ich möchte ja laufen. Trotz meiner Blase am Fuß.
















Schließlich und endlich gelange ich durch das stinkende (Müllhalden, Bioabfälle) Industriegebiet von Herbertingen zum verlassenen Bahnhof.












Mit der Schwäbschen Eisenbahn, einer von jungen Bundeswehrsoldaten auf Wochenendheimreise vollgestopften Bummelbahn, gelange ich über Aulendorf nach Ulm. Zurück in der Zivilisation hat der ICE erst mal Verspätung, aber dann komme ich doch noch gut heim am Freitagabend.

Von Bad Buchau nach Bad Saulgau (13. Etappe)

Ca. 13 km in 4,5 Stunden bei 2-8 Grad, Sonne, Wind und Nebel, 17.4.2008
Landkreise: Biberach, Sigmaringen
Übernachtung : Gasthof Spitaltor in Bad Saulgau



Hier habe ich die geplante Route geändert. Irgendwas hält mich davon ab, nach Herbertingen zu gehen. Ich will dort nicht übernachten und hatte auch nichts reserviert.





Nette Begegnung mit dem alten Männlein auf dem Fahrrad, der letztes Jahr von Pamplona nach Santiago geradelt ist. Ansonsten gab es kaum Begegnungen. Schritt für Schritt, ganz allein.
Zur Erinnerung an die Realität hatte ich in der Touristinfo von Bad Saulgau eine höllische Schmerzattacke. Sonst gibt es nichts zu berichten.

Von Biberach nach Bad Buchau (12. Etappe)


Ca. 20 km in 6 Stunden bei 2-6 Grad, Regen und Schnee, 15.4.2008
Landkreis: Biberach
Gröbenzell à Biberach mit dem Zug über Ulm
Übernachtung (2x): Gasthof Moorbadstuben in Bad Buchau


Nachdem ich den Start für diese Etappen nun mehrmals verschoben hatte, sowohl aus Gründen des schlechten Wetters, als auch aus Gründen von Prioritäten von Angelegenheiten, die nicht meine ureigensten waren, musste ich nun endlich wieder los.
Also, los bei schlechtem Wetter in dem Gottvertrauen, dass es sich schon fügen wird. Zumindest hat der Regen nicht auf mich heruntergeschüttet, sondern es war mal leichter, mal stärkerer Nieselregen.
Die Schuhe waren nun gut eingelaufen. Nur neue große Rucksack war schon schwerer, als der alte. Dann musste noch die richtige Art und Weise gefunden werden ihn zu tragen.

In Biberach wird man mit großem Rucksack nicht allzu sehr bestaunt, denn es führt einer der vielen Jakobswege durch die Stadt. Ich wollte ihn sogar ein Stück laufen, hab ihn dann aber nicht sofort gefunden, und war zu faul, bei dem Regen meine Karte herauszuholen.

Durch die Schwere des Rucksackes ist man nochmals anders mit der Erde verbunden. Einen Schritt nach dem anderen machen, nicht nur im Gehen, sondern auch im Tun. Wirklich immer nur einen. Die Langsamkeit in sich einsickern lassen.








Gedanken zum Blog (oder a Blog, also mit norwegischem a/o – eine Plage).


Es ist ermutigend im Internet auf Seiten zu stoßen von Überlebenden meiner Krankheit, von Menschen, die alles schon hinter sich haben.
Es ist entmutigend, herauszufinden, dass eine Seite vor fünf Jahren zum letzten Mal aktualisiert wurde. Was ist mit dem Menschen geschehen? Hatte er keine Lust mehr, oder ist er nach hoffnungsvollem Neubeginn gestorben?
Sicher wird das mit meinem Blog auch geschehen. Nur wann?
Und mit all den anderen Blogs. Es ist ja keiner unsterblich. Was passiert dann mit den Blogs? Werden sie irgendwann gelöscht? Darf man das? Einen Blog von einem Toten löschen? Gespenstisch, sich vorzustellen, dass das Web irgendwann voll sein wird von Totenblogs, Milliarden von Blogs… was bedeutet das? Für Historiker der Zukunft? Sie müssen nicht mehr im Sand graben?......