Dienstag, 23. September 2014

Von Tours nach Villandry (56. Etappe)

23.09.2014, Sonne 22 Grad
Ca. 22 km
Region: Centre
Departement: Indre-et-Loire
Arrondissement: Tours
Übernachtung: Hotel Le Cheval Rouge, Villandry

So, nun ist es fast eineinhalb Jahre her, seit meiner letzten Reise. Wie immer die Umstände des Alltags.

...endlich geht es wieder los..diesmal mit neuem superleichtem Rucksack...

Bereits zwischen München und Augsburg das erste Problem: Ich war in den falschen Wagen eingestiegen, und beim anschließenden Rumgedränge, während die rechtmäßigen Reservierer ihre Plätze in Besitz nahmen, und ich mich mit Sack und Pack durch weiteres einsteigendes Volk wieder rausdrängte, hab ich meine Fahrkarte von Paris nach St. Pierre (Tours) verloren. Ich hab dann nochmals den Zug abgesucht und laut Schaffnerin müsste ich ein neues Ticket lösen. Guter Anfang. Doch umsichtiger Menschen sei Dank, nach einer Stunde rief ein Schaffner den Proprietaire des Tickets von P. Nach P. aus. Erst mal wieder alles gut. Also gleich am Anfang schon Glück gehabt.

Die restliche Anreise verlief problemlos, sozusagen im Flug, mit bis zu 320 kmh/h über die nun schon bekannte Strecke über München-Paris Gare de L'Est, dann 13 Stationen mit der U4 zum Gare de Montparnasse (durch viele, lange Gänge unterirdisch treppauf-treppab – wohl der Wandersfrau, die nur ein Rucksäcklein mit sich führt und nicht ratlos gestöckelt und gestyled mit Riesenrollkoffern hilflos lächelnd vor den Treppen steht), und dann mit dem TGV Atlantique schnurstracks nach Tours. Leider ist der TGV-Bahnhof Saint-Pierre-des-Corps etwas außerhalb, so dass ich nochmals umsteigen muss, um ins Stadtzentrum zu kommen. Aber das kenne ich ja auch noch vom letzten Jahr. Dann raus aus dem Bahnhof, es ist fast ein bisschen wie heimkommen, und noch 10 Minuten zu Fuß zum angenehmen Hotel vom letzten Jahr. Alles gut und vertraut. 

Bahnhof von Tours


Am nächsten Morgen dann der Einbruch. Mir ist furchtbar übel, ich habe schreckliche Kopfschmerzen, ich kann nicht aufstehen. Was tun? Wenn ich jetzt einen Tag länger hier bleibe, dann fällt meine ganze Planung, sämtliche Übernachtungen Tag für Tag, wie eine Reihe Dominosteine um. Bis um 10h morgens schaffe ich es dann mühsam aufzustehen.
Ein wenig Frühstück und dann los.
Dienstag früh – Markt in Tours ich dränge mich durch die Menschen, und der Apfelverkäufer ruft mir nach: „Vous-avez un beau chapeau, Madame!“ Aber ich hab ja noch zwei Äpfel im Rucksack. Sonst hätte ich ihm gerne was abgekauft.
Doch die Anfeuerung hilft, ich komme vorwärts.

Zum Einstieg gibt es noch keine komplizierten Wegsuchmanöver. Ich folge entspannt dem Eurovelo 6. Zuerst führt der Weg in Richtung Süden raus aus Tours und dann geht es immer entlang des Cher. Ein alter Bekannter, ich freue mich, ihn wieder zu sehen.

Bonjour Cher


Unterwegs kämpfe ich noch mit ein paar Schmerzattacken.
Doch die Landschaft am Wegesrand entschädigt mich.
 
kurz nach Tours am Wegesrand ....
...eine schöne Gartenanlage für die Öffentlichkeit..

Gegen 17h komme ich in Villandry an. Meine Unterkunft liegt gleich neben dem Schloss mit dem wunderbaren Schlossgarten. Trotz der Blasen – ja, wegen des warmen Wetters habe ich wohl geschwitzt in den Schuhen  –  laufe ich noch ein paar Runden durch den Schlosspark und kann mich nicht sattsehen an Farben und Formen.






Die Gärten von Schloss Villandry





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