23.09.2014, Sonne 22
Grad
Ca. 22 km
Region: Centre
Departement:
Indre-et-Loire
Arrondissement: Tours
Übernachtung: Hotel
Le Cheval Rouge, Villandry
So, nun ist es fast
eineinhalb Jahre her, seit meiner letzten Reise. Wie immer die
Umstände des Alltags.
...endlich geht es wieder los..diesmal mit neuem superleichtem Rucksack... |
Bereits zwischen
München und Augsburg das erste Problem: Ich war in den falschen Wagen
eingestiegen, und beim anschließenden Rumgedränge, während die
rechtmäßigen Reservierer ihre Plätze in Besitz nahmen, und ich mich
mit Sack und Pack durch weiteres einsteigendes Volk wieder rausdrängte,
hab ich meine Fahrkarte von Paris nach St. Pierre (Tours) verloren. Ich hab
dann nochmals den Zug abgesucht und laut Schaffnerin müsste ich ein
neues Ticket lösen. Guter Anfang. Doch umsichtiger Menschen sei
Dank, nach einer Stunde rief ein Schaffner den Proprietaire des
Tickets von P. Nach P. aus. Erst mal wieder alles gut. Also gleich am Anfang schon Glück gehabt.
Die restliche Anreise
verlief problemlos, sozusagen im Flug, mit bis zu 320 kmh/h über die
nun schon bekannte Strecke über München-Paris Gare de L'Est, dann
13 Stationen mit der U4 zum Gare de Montparnasse (durch viele, lange
Gänge unterirdisch treppauf-treppab – wohl der Wandersfrau, die
nur ein Rucksäcklein mit sich führt und nicht ratlos gestöckelt und gestyled
mit Riesenrollkoffern hilflos lächelnd vor den Treppen steht), und dann mit dem TGV
Atlantique schnurstracks nach Tours. Leider ist der TGV-Bahnhof
Saint-Pierre-des-Corps etwas außerhalb, so dass ich nochmals
umsteigen muss, um ins Stadtzentrum zu kommen. Aber das kenne ich ja
auch noch vom letzten Jahr. Dann raus aus dem Bahnhof, es ist fast
ein bisschen wie heimkommen, und noch 10 Minuten zu Fuß zum
angenehmen Hotel vom letzten Jahr. Alles gut und vertraut.
Bahnhof von Tours |
Am nächsten Morgen
dann der Einbruch. Mir ist furchtbar übel, ich habe schreckliche
Kopfschmerzen, ich kann nicht aufstehen. Was tun? Wenn ich jetzt
einen Tag länger hier bleibe, dann fällt meine ganze Planung,
sämtliche Übernachtungen Tag für Tag, wie eine Reihe Dominosteine
um. Bis um 10h morgens schaffe ich es dann mühsam aufzustehen.
Ein wenig Frühstück
und dann los.
Dienstag früh –
Markt in Tours ich dränge mich durch die Menschen, und der
Apfelverkäufer ruft mir nach: „Vous-avez un beau chapeau, Madame!“
Aber ich hab ja noch zwei Äpfel im Rucksack. Sonst hätte ich ihm gerne was abgekauft.
Doch die Anfeuerung
hilft, ich komme vorwärts.
Zum Einstieg gibt es
noch keine komplizierten Wegsuchmanöver. Ich folge entspannt dem
Eurovelo 6. Zuerst führt der Weg in Richtung Süden raus aus Tours
und dann geht es immer entlang des Cher. Ein alter Bekannter, ich
freue mich, ihn wieder zu sehen.
Bonjour Cher |
Unterwegs kämpfe ich
noch mit ein paar Schmerzattacken.
Doch die Landschaft am Wegesrand entschädigt mich.
Gegen 17h komme ich in Villandry
an. Meine Unterkunft liegt gleich neben dem Schloss mit dem
wunderbaren Schlossgarten. Trotz der Blasen – ja, wegen des warmen
Wetters habe ich wohl geschwitzt in den Schuhen – laufe ich noch ein
paar Runden durch den Schlosspark und kann mich nicht sattsehen an
Farben und Formen.
Die Gärten von Schloss Villandry |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen